„Alles hat seinen Preis“ – ein beliebter und bekannter Spruch, der auch meine Denk- und Argumentationsweise bestimmte.
Wenn ich am Strand liege, dann muss ich damit bezahlen, dass ich nicht gleichzeitig arbeiten kann, nicht zur selben Zeit beim Skifahren sein oder kann nicht zur selben Zeit Erfahrungen beim Gleitschirmfliegen sammeln kann. Ich kann auch nicht zur gleichen Zeit mit einer Sache Geld verdienen (Betrag X) und gleichzeitig mit einer anderen Sache auch Geld verdienen (Betrag gößer X).
So die logische Begründung des Spruchs. Aber das ist nur eine Sichtweise der Zusammenhänge. Diese Sichtweise impliziert, dass ich, nachdem ich etwas getan habe, weniger habe als vorher, denn ich habe ja mit etwas dafür bezahlt, nämlich mit den Dingen, die ich, während ich Sache A gemacht habe, nicht tun konnte.
Ist das wirklich so?
Zurück zum obigen Beispiel. Wenn ich am Strand liege, erhole ich mich höchstwahrscheinlich und lese ein gutes Buch. Ich bin also anschließend erholter als vorher und weiß mehr also vor dem Strandaufenthalt (durch das gute Buch). Ich habe also etwas dazu gewonnen. Wenn jetzt noch die Bewertung des „mehr“ unterm Strich höher ausfällt als der „Preis“, dann habe ich nicht dafür bezahlt, sondern habe etwas (umsonst?) bekommen!
Diese Sichtweise funktioniert nicht nur abstrakt, sondern sie funktioniert auch monetär. Dazu muss man zwischen „Assets“ und „Liabilities“ unterscheiden (vgl. definition Robert Kiyosaki): Assets = Dinge die Geld in meinen Geldbeutel tun, Liabilities = Dinge, die Geld aus meinem Geldbeutel absaugen. Wenn ich nun die „richtigen“ Dinge kaufe, kosten Sie mich nichts, sondern machen mich wohlhabender (z.B. eine Immobilie, die mehr Miete abwirft, als sie Zinsen kostet).
Fazit: Nur manche Dinge „haben ihren Preis“, die anderen machen mich „reicher“ und sind völlig umsonst. Deshalb ist der Spruch „Die schönsten Dinge im Leben sind umsonst“ nicht nur wahr, sondern er müsste eigentlich lauten „Die schönsten Dinge im Leben sind nicht nur umsonst, sondern sie bereichern Dich“.
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